Frohes Neues Jahr!
Songkran, das thailändische Neujahrsfest, wird gerade gefeiert.
Begonnen hat es eigentlich schon gestern: Der Hausputz als Teil des Reinigungsrituals stand an.
Heute früh fuhren wir dann zum Wat (Tempel), Zeit für
Tham bun. Wir brachten unsere Gaben dar (10 Packungen Fruchtsaft, die einheimischen Tempelbesucher brachten selbstgekochtes Essen mit) und wir spendeten einen kleinen Geldbetrag für das Kloster.
|
Das Essen für die Mönche wird vorbereitet. |
Nachdem die Mönche sich ihre Essschüsseln gefüllt hatten, wurde gebetet. Danach wurden die restlichen Lebensmittel an die Tempelbesucher verteilt, die vor dem Podest der Mönche auf Kokosnussmatten hockten, und dann wurde gemeinsam gegessen.
|
Aussicht vom Wat |
Nach dem Essen war es Zeit für die rituelle Waschung der Buddha-Statuen des Wats. Jeder Tempelbesucher bekam ein Gefäß mit parfümiertem Wasser und davon wurde etwas über die Hände der Buddha-Statuen gegossen. Anschließend "wuschen" wir auch den Mönchen die Hände, d.h. auch ihnen wurde von dem parfümierten Wasser etwas über die Hände laufen gelassen. (Achtung: Frauen dürfen die Mönche unter gar keinen Umständen berühren!
Hier ein Link mit der Begründung)
Das restliche Wasser wurde in eine Schale gefüllt und dann wurden alle Tempelbesucher vom Abt gesegnet, indem er ein Büschel Blumen in die Wasserschale tauchte und alle Anwesenden bespritzte. Speziell die Farangs bekamen tüchtig etwas ab! (Der Abt weiß, dass wir Thai sprechen und machte einen entsprechenden Kommentar, sehr zur Freude aller Tempelbesucher. Im Buddhismus ist man sogar bei Zeremonien nicht so bierernst wie in anderen Religionen.)
Anschließend wurde noch einmal gemeinsam gebetet, bevor es dann nach Hause ging. Zeit, sich umzuziehen. Denn um 11 Uhr begann die Party!
|
Der Thailandkundige sieht:
Ich trage mein Songkran-Hemd. |
Wir gingen die paar Schritte zur Straße und waren mitten drin im Getümmel. Nach kürzester Zeit waren wir klitschnass, wie alle anderen auch!
Da ist die Sache mit der rituellen Waschung im Laufe der Jahrhunderte wohl etwas ausgeartet :-) Jeder spritzt, schüttet, schießt Wasser auf jeden. Einige wissen nicht einmal, dass Songkran das traditionelle Neujahrsfest ist, sie sprechen nur vom Wasserfest.
Die Restaurants, Bars und Minimärkte entlang der Straße sorgen dafür, dass der Wassernachschub nicht abreißt: Immer wieder kommt ein Tankwagen und pumpt die Wassertonnen und umfunktionierten Eistruhen voll, aus denen sich die Feiernden bedienen, um ihre Eimer, Wasserpistolen, Schüsseln oder sonstigen Behältnisse aufzufüllen für die nächste Attacke. Und aus allen Lautsprechern dröhnt die Musik.
Zwischendurch wird man auch noch mit Puder eingestäubt: Das bringt Glück.
Die Party ist noch nicht zu Ende, aber nach ein paar Stunden hatten wir genug. Zuhause angekommen ging es erst mal unter die Dusche! Wir waren zwar nass, aber alles andere als sauber :-)