Los ging es am Morgen des 13. Juni mit dem Minibus über
Trang und Hat Yai nach Penang. Nach zwei Nächten flogen wir von Penang aus (mit
Zwischenstopp in Kuala Lumpur) nach Denpasar, Bali.
Die ersten drei Nächte
verbrachten wir am Strand in Sanur im Süden. Und hier geschah das Wunder: Chang
beschloss, dass Wasser und Schwimmen durchaus ihre Reize haben. Nach 8 Monaten!
Während der gesamten Dauer unseres Aufenthaltes auf Bali war er überzeugter
Pool-Nutzer!
Es ging weiter per Minibus. Drei Nächte in Ubud, wo wir in
Nick’s Pension inmitten von Reisfeldern wohnten. Den Affenwald erkundeten wir
zu Fuß gleich nach der Ankunft, danach trank ich meinen ersten Bubble Tea!
Ansonsten buchten wir eine private Tour, um die
Elefantenhöhle (Goa Gajah), den Tempel der Heiligen Wasser (Tampak Siring), den
Felsen-Tempel (Gunung Kawi, die Stein-Gräber dort heißen Candi = Burg) und eine
Kaffeeplantage zu besichtigen. Dort tranken wir eine Tasse des teuersten Kaffees
der Welt, Luwak, ja, der den man aus den Bohnen zubereitet, die die Musangs
vorher verdaut haben ... Er schmeckte stark und, tja also, aromatisch!
Zum Abschluss besuchten wir noch eine der atemberaubend
schönen Reisterrassen.
Weiter ging es mit dem Taxi nach Candidasa. Hier übernachteten wir im Hotel Nirwana, etwas außerhalb, aber sehr zu empfehlen! Auch dort
buchten wir wieder eine Tour, um das Umfeld zu erkunden. Zunächst besuchten wir
Tenganan, ein altes balinesisches Dorf, in dem noch Bali Aga leben, Ureinwohner
Balis aus der Zeit vor der Besiedlung durch die Indonesier. Hier konnten wir
den Schulkindern beim Tanztraining für die bevorstehende Vollmond-Zeremonie
zuschauen.
Dann besichtigten wir den Taman Ujung (Wasserpalast), den Königspalast
(Puri Agung)von Amlapura, eine der 8 Regionen Balis, die früher selbständige
Königreiche waren, und schließlich in Tirtagangga den Königlichen Swimming Pool.
Wir hatten zwar Badesachen mit, aber da alle Einheimischen nur voll bekleidet
badeten, wollten wir nicht in Bikini und Badehose unangenehm auffallen und
verzichteten.
Der nächste Stopp war Lovina im Norden, vorbei am Mount
Batur, der zuletzt 1926 ausgebrochen ist, aber bei dem 1999 und 2000
Ascheeruptionen stattfanden.
Während der Fahrt klärte uns unser Fahrer (wir
hatten wieder ein Taxi) auf unsere Frage hin darüber auf, weshalb es auf Bali
so viele Tempel gibt. (Bali wird auch die „Insel der Tausend Tempel“ genannt.)
Jede Hindu-Gemeinde (ein Dorf kann aus mehreren bestehen, denn eine solche
Gemeinde hat max. 500 Einwohner) beheimatet drei Tempel: den Pura Puseh
(Ursprungstempel), den Pura Desa (Tempel der großen Ratsversammlung) und
den Pura Dalem (Todestempel). Die Tempel sind den Göttern Brahma
(Schöpfung), Vishnu (Erhaltung) und Shiva (Zerstörung) geweiht. Es gibt
Familientempel, Clan-Tempel, jedes Haus hat seine drei Tempel (für die Geister
der Bewohner, die Vorfahren und die Götter), jede Subak
(Bewässerungsgemeinschaft), an markanten Punkten wie Straßenkreuzungen,
Ortseinfahrten, heiligen Bäumen gibt es Tempel. Dann gibt es die 8 größten
Tempel, die in den ehemaligen Königsreichen errichtet sind, und und und …
Täglich werden an diesen Stellen Opfergaben dargebracht. Überall sieht man
diese kleinen Körbchen.
Am ersten Abend in Lovina, dem 23. Juni, war „Supermond“. An
jedem Vollmond findet in dem zur Gemeinde gehörenden Tempel eine Zeremonie
statt, und die Besitzerin unseres Resorts (1000 Dream) lud uns zur Teilnahme ein.
Das ließen wir uns natürlich nicht 2 x sagen. Frau Dian stellte uns angemessene
Kleidung zur Verfügung, wir wurden mit heiligem Wasser vorbereitet (1 x durch
den Priester gesegnet, 3 x aus der Hand geschlürft, dann noch 1 x gesegnet),
dann durften wir die Tempelanlage betreten und unsere Opfergaben darbringen.
Ein ganz besonderes Erlebnis. Und für mich der Anlass, mir ein passendes Outfit
zuzulegen.
Wieder war es Frau Dian, die mit mir auf dem Moped zur
nächstgelegenen größeren Stadt (Singaraja) fuhr, damit ich dort einen Sarung
(Sarong ist falsch, wie wir lernten, zumindest auf Bali) mit Bluse und Schärpe
auf dem lokalen Bazar erstehen konnte. An diesem Abend gab es in dem Resort
eine Feuershow. Ich nutzte natürlich die Gelegenheit, meinen neu erstandenen
Sarung auszuführen.
Allzu lange durften wir aber nicht aufbleiben, denn am
nächsten Morgen mussten wir um 05:30 Uhr aufstehen, weil wir eine Bootsfahrt
zum Delphin-Beobachten gebucht hatten. Es war ein herrliches Schauspiel und
allemal das frühe Aufstehen wert!
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