Hier findet ihr Informationen, Beobachtungen, Tipps von meiner Zeit in Thailand (Koh Lanta) und den von mir unternommenen Reisen. Mein Reisetagebuch und Reiseblog! Falls ihr Fragen habt, werde ich diese gerne beantworten. / Here you find information, observations and tips from my stay in Thailand and from the journeys I made. If you have any questions I am more than willing to answer them.

.

Posts mit dem Label #T.I.T. werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label #T.I.T. werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 20. August 2021

Wie hat sich unser Alltag auf Koh Lanta verändert?

Die Pandemie hat Thailand nach wie vor im Würgegriff, die dritte Welle, die Anfang April begann, hat hoffentlich bald ihren Höhepunkt erreicht, aber noch liegen die täglichen Neuinfektionen bei über 20.000 und es sterben pro Tag zwischen 200 und 300 Menschen an dem Virus. Mehr als die Hälfte der thailändischen Provinzen sind nach wie vor dunkelrot, besonders betroffen sind die Menschen im Großraum Bangkok, wo seit Monaten der Ausnahmezustand herrscht. Krabi ist derzeit zwar orange, aber der Gouverneur hat beschlossen, dass für uns die gleichen Einschränkungen gelten sollen wie in einer roten Provinz. 

Nach wie vor sind Impfstoffe Mangelware, die Regierung verteidigt den fortgesetzten Kauf und Einsatz von Sinovac aus China, die thailändische AstraZeneca-Produktion erreicht nicht die erwartete Menge (statt 10 mio. Dosen pro Monat nur 5 mio., von denen ein Teil aufgrund von Lieferverträgen nach Malaysia und auf die Philippinen gehen). 1,5 mio. Dosen Pfizer wurden von den USA gespendet, im Januar 2022 soll eine Lieferung Moderna erfolgen. Derzeit sind thailandweit ca. 7% der Bevölkerung vollständig geimpft.

Wir konnten uns Anfang August sowohl auf einer für ganz Thailand geltenden Plattform für Ex-Pats registrieren als auch auf einer für Koh Lanta. Nein, wir nehmen niemandem einen Impftermin weg: Wenn man per SMS oder E-Mail informiert wird, dass man an der Reihe ist, muss man innerhalb von 24 Stunden zusagen, sonst wird der Termin anderweitig vergeben. Wir sind gespannt, wann es für uns soweit sein wird und - vor allem - was wir gespritzt bekommen werden.

Aber zurück zum eigentlichen Thema!

Ich habe über unseren Alltag während Corona schon mehrfach gepostet.

Auch über unseren Alltag vor Corona habe ich bereits ausführlich berichtet.

Aber wie sieht unser Alltag mittlerweile aus, nachdem die Auflagen für die Provinz Krabi seit April zwischendurch für nur 2 Wochen gelockert wurden, um dann wieder verschärft zu werden? 

Ich nutze jeden Sonnentag, um am Strand spazieren zu gehen.
Latte (von Somewhere Else) begleitet mich ganz oft.

Da Regenzeit herrscht, sind Strandspaziergänge selten geworden, und nach wie vor habe ich den Strand für mich. Ganz selten kommen einmal andere Ex-Pats zum Long Beach, aber bei ca. 4 km Länge, verläuft sich das und man bekommt wirklich kaum Menschen zu Gesicht. 

Außer Ozone Bar, Somewhere Else, Lym's Rice Bowl und der Fat Turtle (mit dem Beach Resort Thai House) ist am Long Beach strandseitig alles geschlossen.

Sundowner gibt es keine: Der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist nach wie vor verboten. Private Treffen sind zwar bis zu einer Personenzahl von 5 erlaubt, allerdings darf Alkohol nur "in Gruppen von max. 1 Person" konsumiert werden. (T.I.T. - This is Thailand)

Entlang der Straße gibt es ein paar Restaurants, die noch offen haben, aber die Irish Embassy wurde letzte Woche zwangsgeschlossen. Der Betreiber schenkte Alkohol aus und wurde angezeigt. Jetzt drohen ihm eine saftige Geldstrafe und ein Lizenzverlust.

Wenn es das Wetter erlaubt, verbringen wir einen Tag pro Woche am Strand und essen bei Somewhere Else ein Mega Salad Naan. 😋 Somewhere Else stellt normalerweise während der Regenzeit den Betrieb ein, aber die Familie will nicht nach Bangkok, was man ihnen in Anbetracht der dortigen Situation nicht verdenken kann. Glück für uns, denn jede Form der Abwechslung ist willkommen! Bei Somewhere Else werden jetzt auch Hühner gehalten. Wir kaufen unsere Frühstückseier seither dort - legefrisch von freilaufenden Hennen!

Da es immer noch keine Inlandsflüge gibt (auch keine Fernbusse und keine Zugverbindungen), haben auch wir unseren anstehenden Bangkok-Besuch bis auf Weiteres verschoben. Die Kontrolluntersuchung der Augen muss halt warten, bis dass das Reisen zwischen den Provinzen wieder einfacher wird und sich die Situation in Bangkok zumindest einigermaßen normalisiert hat, sprich, dass Restaurantbesuche und Massagen wieder erlaubt sind. 

Zurück zu Koh Lanta:

Zu Beginn der Epedemie machten alle Wäschereien zu, deshalb wasche ich seither selber und zwar mittels der Münz-Waschmaschinen vor dem Minimart an der Straße, Ran Lung Tat. Damit sind 2 - 3 Nachmittage pro Woche "ausgebucht", denn die Maschinen werden mit Wasser aus der öffentlichen Leitung versorgt, und da der Wasserdruck kaum ausreicht, dauert es ca. 2 Stunden, bis dass eine Maschine durch ist.

Drei Vormittage pro Woche haben wir ebenfalls Programm: Wir machen Sport! 

Zwei Nachmittage pro Woche gehen wir zur Massage, medizinische Massagen sind nämlich in orangen Zonen erlaubt. Wir machen nach jeder Massage einen Termin für die nächste, denn eigentlich ist der Laden geschlossen, aber da wir Stammkunden sind, macht Khun Mint für uns auf und organisiert eine Kollegin, sodass Chang und ich gleichzeitig massiert werden können.

Der Samstag ist Einkaufstag. Um 10:30 Uhr holt mich "mein" Fahrer ab und bringt mich zunächst zur Backstube, die Ina vom Nang Sabai im Dorf betreibt (das Nang Sabai ist seit Mai geschlossen, aber Ina backt nach wie vor samstags). Dort hole ich das Brot ab, das ich am Vortag bestellt habe. Anschließend geht es zum Lanta Mart, um die Wocheneinkäufe zu erledigen. In erster Linie kaufe ich dort Kaffee, Tee, Milch und Süßigkeiten. Leckerlis für die Nachbarshunde gibt es seit 2 Wochen keine mehr. Ja, es gibt mittlerweile Lieferengpässe, weil Phuket, von wo sonst die LKWs kommen, komplett dicht ist, um die Sandbox nicht zu gefährden und es auch keine Inlandsflüge gibt. Betroffen sind Mehl, Fleisch, Obst, Cola light, Orangen-Fanta, Saft, Wein, ... (ausländische Tabakwaren gibt es schon seit über einem Jahr keine mehr).

Aufgrund der herrschenden Lieferengpässe bekomme ich im Lanta Mart keine Säfte mehr. Also geht es anschließend zu Lotus, um Saft zu kaufen (ehemals Tesco Lotus, aber seit der Übernahme durch CP All nur noch "Lotus"). 

Der nächst Stopp ist der Wochenmarkt. Auch der - wie alle Märkte auf Koh Lanta -  hatte im Juli vorübergehend geschlossen, weil es eine Infektion gegeben hatte, die man mit dem Frischmarkt in Verbindung gebracht hatte. Jetzt dürfen die Märkte wieder öffnen, allerdings nur bis 12 Uhr. Das Angebot ist sehr überschaubar, letzte Woche z.B. habe ich nur Mangosteen und Bananen bekommen. (Es gab zwar auch Drachenfrucht und Durian, aber die sind nichts für uns 😉.)

Für Käse und Wurst halten wir dann noch einmal bei Mother Marché. 

Unser Haus befindet sich in unmittelbarer Nähe von
"The Backyard", hin und zurück sind es also weniger als 8 km.

Kurz vor 12 Uhr bin ich dann wieder zu Hause. Dem Fahrer bezahle ich für die Tour 150 Baht. Normalerweise würde ich die Strecke bis nach Saladan zu Fuß laufen und für den Rückweg ein Tuk Tuk nehmen, das mich 50 Baht kosten würde. Das ist teuer, wenn man es mit Taxi-Preisen in Bangkok vergleicht. 

Aber Tuk Tuks gibt es seit Beginn der Pandemie nicht mehr und da jetzt Regenzeit herrscht, fahre ich lieber auch auf dem Hinweg und zahle auch dem Fahrer etwas mehr als den üblichen Tarif - ich nenne das Pandemiezuschlag.

Sonntags gehen wir abwechselnd italienisch essen oder wir gehen zum Inder. Zwischendurch waren auch die Restaurants geschlossen, da ließen wir uns die Pizza oder das Butter Chicken und alle anderen Mahlzeiten nach Hause liefern. Sonst essen wir thailändisch, und zwar bei Krua Kritsana. Wir bestellen am Vorabend für den nächsten Tag, denn da wir die einzigen Gäste sind, wollen wir Khun Kritsana keine Vorratshaltung zumuten. Hin und wieder gehen wir zur Hühnerbraterei oder auch mal auf einen Burger zu Kin Dee. Übrigens gibt es in den westlichen Restaurants seit längerem sog. "Corona-Menüs", d.h. die Speisekarten sind überschaubar geworden. 

Kochen gehört bei uns nicht zu den üblichen Beschäftigungen, nur in Ausnahmefällen "zaubern" wir uns in unser spartanisch ausgestatten Außenküche eine europäische Mahlzeit.

Letzten Monat gab es Schweinefilet in
Pfeffer-Sahne-Soße.

Üblicherweise verbringe ich viel Zeit mit der Planung unserer nächsten Reise. Das lasse ich derzeit lieber, denn da nicht abzusehen ist, wann wir wieder reisen können, würde mich diese Art der Beschäftigung eher deprimieren. 

So also sieht unser Alltag auf Koh Lanta aus. Gar nicht mal schlecht! Allerdings wären wir froh, wenn es endlich aufwärts ginge, sprich ein Ende der Corona-Maßnahmen wenigstens vorstellbar wäre ...



Freitag, 26. März 2021

Probleme im Paradies: Koh Lanta nach einem Jahr Corona

Vor einem Jahr, am 26. März 2020, hat Thailand die Außengrenzen dicht gemacht. Ab dem 10. April war dann das Land im Lockdown, und auch auf Koh Lanta konnte man nicht mehr ohne triftigen Grund von einem Bezirk zum anderen.

Ab Anfang Mai 2020 begannen die Lockerungen des Lockdowns. Ich hatte letztes Jahr im Juli, im September und im November über unseren Alltag zu Corona-Zeiten berichtet.

Aber wie sieht es nach nunmehr einem Jahr, in dem "new normal" gelebt wurde, in Thailand bzw. auf Koh Lanta aus?

Mitte Dezember wurde Thailand von einer zweiten Welle heimgesucht und die Anti-Corona-Maßnahmen wurden vorübergehend gebietsweise verschärft. * Hin und wieder werden hier und da noch einige Ausbrüche registriert, die durch lokale Restriktionen unter Kontrolle gebracht werden. Außerdem geht die Furcht um, dass viele infizierte Flüchtlinge aus Myanmar über die Grenze kommen werden, nachdem dort das Militär geputscht hat. 

Trotzdem wird intensiv nachgedacht, wie man das Land so schnell wie möglich wieder für den Tourismus öffnen kann, nachdem die bisherigen Versuche mit den unterschiedlichsten Visaarten daran scheiterten, dass die 14tägige staatliche Quarantäne für alle Einreisenden verpflichtend ist und kaum jemand willens ist, sich dieser nicht nur zeitintensiven sondern auch kostspieligen Prozedur zu unterziehen.

Vergangene Woche wurden neue Lockerungen beschlossen, darunter auch eine Verkürzung der Quarantäne ab 1. April auf 10 Tage, für Geimpfte sogar auf 7 Tage, nur wenn man aus Gebieten einreist, in denen das Virus mutiert ist, bleibt es bei 14 Tagen. (Aber ist es nicht praktisch überall auf der Welt bereits mutiert?). Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahme auf die Anzahl der Touristen auswirken wird. Außerdem will das Land ab dem 1. Juli auf Quarantäne bei der Einreise nach Phuket verzichten, ab 1. Oktober sollen andere Provinzen, touristische Hochburgen, folgen. Wollen wir die Daumen drücken, dass das klappt. Aber bis zum 1. Juli und erst recht bis zum 1. Oktober kann noch einiges passieren. 

Songkran, das thailändische Neujahr, darf dieses Jahr gefeiert werden (12. - 15. April), allerdings sind Wasserschlachten und Schaumpartys verboten.

Zwischenzeitlich wird auf Koh Lanta die Straße am Pra Ae (und nach Oldtown) weiter ausgebaut, an der Stelle, an der San's Sunset Bar sich befand, entsteht eine neue "gated community", in unserer unmittelbaren Nachbarschaft hat eine neue Klinik eröffnet. Ja, wir haben sogar ein Kino bekommen!

Open Air Kino am Klong Dao
Danke, Lanta Cinema, für die tolle Collage!
T.I.T.: Lebensgroße Abbildungen von Arzt und Krankenschwester
gleich auf der Eingangstür der neuen Klinik. Die Rollensterotypen
wollen wir mal außen vor lassen.

Aber es gibt auch die Kehrseite der Medaille, und die wiegt weitaus schwerer als das Positive. Viele von den wenigen Läden, Resorts und Restaurants, die anfangs noch hofften, sich irgendwie über Wasser halten zu können und deshalb den Betrieb aufnahmen, haben mittlerweile wieder zu. 

So hatte Funky Fish am Pra Ae (Long Beach) Anfang Januar geöffnet, nur um dann Anfang März doch wieder zu schließen, weil es sich nicht lohnte.

Ina hat die German Bakery, das Nang Sabai, nun komplett geschlossen, nachdem sie eine Weile an 4 Abenden die Woche geöffnet hatte. Glücklicherweise backt sie nach wie vor einmal die Woche (samstags) Brot, Brötchen und Gebäck.

Das Red Snapper, eines unserer Lieblingsrestaurants für besondere Gelegenheiten, ist Geschichte. Die Betreiber haben aufgegeben. Joyce ist zurück nach Holland, ihr Partner Eddie versucht sein Glück auf dem Festland.

Es sind noch etwa 150 Ex-Pats auf der Insel und hin und wieder treffen wir auch Langzeittouristen oder Besucher aus anderen Teilen Thailands, aber die Anzahl der potenziellen Kunden reicht einfach nicht, um die Kosten zu decken.

Zur Versorgungslage:

Auf Koh Lanta kann man mittlerweile wieder Lakritzschnecken und Colorado-Konfekt kaufen, bei Cola Light hat man nicht immer Glück (Thais mögen keine Cola Light), auch ausländische Tabakwaren sind nach wie vor Mangelware. 

Da der Nachschub aus Deutschland bei Badeanzügen seit nunmehr einem Jahr nicht funktioniert (die Freunde, die sie mir immer mitbringen, können ja nicht einreisen), habe ich mir vor ein paar Tagen zwei neue bei Maya Nana am Klong Nin gekauft. 😉

Ansonsten sind wir bei Krua Kritsana, unserem Stammlokal in unmittelbarer Nähe, nach wie vor die einzigen Gäste (bis auf ganz wenige Ausnahmen). 

Wir machen einmal wöchentlich einen Strandtag, der mit Frühstück bei Somewhere Else beginnt, und lassen uns nebenan bei Pratee regelmäßig massieren. Auch hier treffen wir nur selten andere Kunden. 

Hoffentlich bleiben beide noch eine Weile geöffnet. Bald beginnt ja auch schon wieder die Nebensaison (nach Songkran) und dann wird es noch ruhiger werden, als es sowieso schon ist. 

Ganz vorsichtig überlegen wir, was wir dieses Jahr im Sommer machen werden. Ob wir wohl nach Deutschland können, um Freunde und Familie zu besuchen? Noch trauen wir uns nicht, konkrete Pläne zu schmieden, zumal die Situation in Europa sich im Moment ja wieder zuspitzt. "Schlimmstenfalls" bleiben wir - wie im vergangenen Sommer - wieder während der Regenzeit in Thailand. Und soooo schlimm ist das ja nun eigentlich nicht ...

PS: Die aktuellen Zahlen für Thailand sehen wie folgt aus:

Seit Februar 2020 insges. 28.577 Infizierte. 92 Menschen sind verstorben.

* Koh Lanta war nur kurz eine "gelbe Zone", seit Anfang Januar wurde es wieder zur "grünen Zone".

+++ Update +++ Update +++ Update +++

Hier geht es zu meinem Posting über die "dritte Welle", die am 9. April 2021 zu einem weiteren Lockdown führte. Songkran durfte trotzdem gefeiert werden, was die Situation landesweit verschärfte, sodass zum Zeitpunkt dieses Updates (16. Juni!) die Restriktionen noch immer zum Großteil bestanden.


Sonntag, 17. März 2019

Thailand hat die Wahl.

Keine Angst, jetzt wird es nicht politisch 😉 Aber es gibt etwas, was m.M.n. in die Rubrik "T.I.T. - This is Thailand" fällt: Das Alkohlverbot an Wahltagen.


Als "normaler" Urlauber merkt man davon meistens nicht viel (zumal die letzte Wahl ja auch schon 8 Jahre zurückliegt), denn in den Strandbars setzen sich die Betreiber über diese Regelung hinweg, aber wir sind derzeit in Bangkok und da wird das Alkoholverbot durchgesetzt.

Wir waren gestern Abend mit unseren Freunden in einem netten thailändischen Restaurant und haben lecker gegessen, allerdings gab es zum Essen nur Saft und Wasser, denn dieses Wochenende dürfen alle Thailänder wählen, die am eigentlichen Wahltag, dem 24. März, verhindert sind. Deshalb ist auch dieses Wochenende schon ein "dry day", ein trockener Tag, denn Samstag ab 18 Uhr bis Sonntag 18 Uhr werden keine alkoholischen Getränke verkauft, und natürlich verhält es sich nächstes Wochenende auch so.


Wahlplakate, zwei von ganz vielen




Donnerstag, 1. März 2018

Buddhistische Hochzeitszeremonie am Long Beach auf Koh Lanta

Mein Sohn hatte im August 2017 in der Türkei geheiratet. Darüber habe ich - natürlich - ausführlich berichtet.

Leider konnten nur wenige unserer thailändischen Freunde und Bekannte an dem Fest teilnehmen, deshalb habe ich mich sehr gefreut, als mein Sohn und meine Schwiegertochter meinem Vorschlag, während ihres Urlaubs auf Koh Lanta eine buddhistische Hochzeitszeremonie abzuhalten, zustimmten.


Gestern war es soweit: Am Pra Ae (Long Beach) fand die Zeremonie statt. Das Datum wurde nicht - wie eigentlich üblich - von Astrologen bestimmt, sondern von der Zweckmäßigkeit: Die beiden sollten nach ihrer Ankunft am vorigen Wochenende nicht mehr allzu sehr unter dem Jet Lag leiden, heute ist Makha-Bucha-Tag und deshalb darf kein Alkohol verkauft oder konsumiert werden, und nach den Feierlichkeiten sollten Özge und mein Sohn auch noch ein paar Tage zum Relaxen haben. Und ganz wichtig: Die Zeremonie sollte kurz vor Sonnenuntergang stattfinden - wegen der zu erwartenden schönen Fotos.

Ich hatte alle Leute auf der Insel eingeladen, mit denen wir Kontakt haben: Bekannte aus Deutschland, England, Japan und Schweden, natürlich unsere thailändischen Freunde, aber auch die Besitzer nebst Belegschaft unserer Stammrestaurants, der Massageläden und Reisebüros, die wir regelmäßig aufsuchen. Alle sollten bei dem freudigen Ereignis dabei sein!

Die Einladungen verteilte ich auch
auf Englisch und Thai.
Natürlich plagten mich im Vorfeld ein paar Zweifel: Viele unserer thailändischen Freunde sind Moslems (wie ca. 95% der Bevölkerung auf Koh Lanta). Würden sie an einer buddhistischen Zeremonie teilnehmen? Thais tendieren außerdem nicht dazu, eine Rückmeldung auf eine Einladung zu geben, insgesamt war es also ungeheuer schwierig, die Anzahl der Gäste im Vorfeld zu klären. 20 Personen würden sicherlich teilnehmen, aber es könnten genauso gut 80 werden ...

Ich entschied mich, bei meiner weiteren Vorbereitung von 40 Personen auszugehen, also bestellte ich Essen und Hochzeitskuchen für 40. Mit der Organisation der Feier hatte ich einen der vielen Hochzeitsplaner, die es hierzulande gibt, beauftragt, ein weiterer Unsicherheitsfaktor, denn die Bezahlung war im Voraus fällig. Was, wenn es sich um keinen seriösen Partner handelte?

Dann kam der große Tag, und gleich am Morgen: der Schock. Der Hochzeitsplaner hatte mir eine E-Mail geschickt, in der er mich darüber informierte, dass die Zeremonie bereits um 17 Uhr stattfinden müsse (statt um 18 Uhr, denn wir wollten ja den Sonnenuntergang!), denn die Mönche müssten um 18 Uhr zurück im Kloster sein. Ich trug es mit Fassung, denn mit Mönchen argumentiert man nicht. Ich gab die Information an Michael, den Manager vom Pearl Beach Resort weiter, wo der Empfang stattfinden würde, damit er das Essen umdisponieren konnte. Und ansonsten bedeutete diese Planänderung, dass an der eigentlichen Zeremonie weniger Leute als gedacht teilnehmen würden, denn Thais kommen immer irgendwie zu spät, weshalb ich ja auch ursprünglich für 17 Uhr eingeladen hatte. Aber: T.I.T. - This is Thailand. Dschai jenn jenn (ใจเย็น ๆ = kühles Herz, sprich: immer ruhig bleiben).

Um 14 Uhr begannen die Vorbereitungen: Schminken, Frisieren, Ankleiden.



Um 17 Uhr begrüßte das Brautpaar gemeinsam mit Chang und mir die Gäste, dann machten wir uns auf den kurzen Weg zum Strand. Diese Prozession, Khan Maak, gehört mit zu den thailändischen Hochzeitsritualen und wird normalerweise vom Haus des Bräutigams zum Haus der Braut durchgeführt.




Am Strand war bereits alles vorbereitet.



Nachdem die Gäste Platz genommen hatten, kam das Brautpaar und setzte sich den Mönchen gegenüber. Die Zeremonie konnte beginnen!


Nachdem das Brautpaar den Mönchen seinen Respekt bekundet hatte, indem die beiden diese mit dreifachem Wai begrüßten, überreichten sie den Mönchen zunächst Geschenke (jeder Mönch bekam ein Päckchen.)



Anschließend hängten sie sich gegenseitig Blumengirlanden um, was nach buddhistischer Tradition als Schutzsymbol gilt, und danach tupfte der älteste Mönch dem Bräutigam und der Braut mit einer Kerze jeweils drei Punkte auf die Stirn, ein rituelles Glückssymbol für die eheliche Gemeinschaft.





Danach setzten sich die Brautleute zwei weiße Haarkränze auf, die durch eine Schnur miteinander verbunden sind. Dieser Bestandteil der Zeremonie nennt sich Sai Monkhon, sie symbolisiert die schicksalhafte Verbundenheit des Paares unter gleichzeitiger Wahrung der eigenen Individualität. Während sie sich die Kränze aufsetzten, gaben die beiden sich auch das Eheversprechen: "I want to marry you." (Ich will dich heiraten.)



Es folgte ein Gebet der Mönche, sie chanteten für das Brautpaar und die anwesenden Gäste sowie für alle Menschen und sonstigen Wesen auf der Erde, damit diesen Glück beschieden sei und sie vor allem Leid verschont bleiben.

Das Rodt Naam Sang, die Wasserzeremonie, die der rituellen Reinigung dient, wird normalerweise von allen Hochzeitsgästen zelebriert, indem sie Wasser aus einer Muschel über die Hände der beiden Frischvermählten gießen, das in einer mit Blumen gefüllten Schale aufgefangen wird. Bei uns waren es lediglich die beiden Brautleute, die dieses Ritual in leicht abgewandelter Form gemeinsam durchführten. (Der Hochzeitsplaner hätte 5000 Baht extra berechnet, wenn wir diese Zeremonie dazugebucht hätten, das erschien mir doch zu abgehoben.)



Jetzt hatten Chang und ich noch einen kurzen Auftritt. Wir hatten zwar keine Rede vorbereitet, aber ein paar Zeilen sprachen wir dennoch: Wir stellten uns hinter das Brautpaar, legten ihnen die Hände auf die Schultern und sprachen gemeinsam den Satz: "You got our blessings already, now you got the blessings from above. May your future be bright and happy and always full of love." (Unseren Segen habt ihr bereits bekommen, nun habt ihr auch den Segen von oben. Möge eure Zukunft hell und glücklich und immer voller Liebe sein.)

Zum Schluss segnete der älteste Mönch das Brautpaar mit heiligem Wasser und schritt anschließend die Reihen der Hochzeitsgäste ab, um auch diese mit heiligem Wasser zu besprengen.



Alle Hochzeitsgäste bekamen weiße Bänder ums Handgelenk gebunden (Männer rechts, Frauen links), um noch lange von diesem segensreichen Tag zu zehren und damit war der offizielle Teil der buddhistischen Hochzeitszeremonie beendet. Aber bevor die Mönche zurück ins Kloster gefahren wurden, willigten sie noch in ein Fotoshooting mit Brautpaar und Gästen ein.

Alle anwesenden Gäste wurden in den unterschiedlichsten
Konstellationen so fotografiert.
Erst nachdem die Mönche gegangen waren, war es Zeit für einen Hochzeitskuss.


Nun stellten sich die Gäste zum Spalier auf und das Hochzeitspaar schritt durch die Reihen und wurde mit Blütenblättern beworfen.


Zeit für Glückwünsche und Geschenke und ein "offizielles" Gruppenfoto.



Anschließend gab es noch eine Fotosession mit dem Brautpaar am Strand. Hier ein paar Eindrücke und ja, es gab Sonnenuntergangsfotos - und sogar Fotos mit dem Vollmond (nun, fast, eigentlich ist Vollmond ja erst heute, am Makha-Bucha-Tag).





Im Lanta Pearl Beach Resort warteten dann Getränke und Snacks auf die Gäste.


Und am Ende des Abends durfte natürlich die Hochzeitstorte nicht fehlen.



Ich hatte außerdem kleine Geschenke für die Gäste vorbereitet. Alle bekamen zum Abschied eine Tüte mit Süßigkeiten mit auf den Heimweg.


Oh, es war so schön und ich hoffe, dass auch die Leser ein bisschen von der feierlichen und gleichzeitig frohen Stimmung der Zeremonie und anschließenden Feier mitbekommen haben.

Eine buddhistische Hochzeit ist keine religiöse Handlung, vielmehr schafft sich das Brautpaar mit der Zeremonie den Rahmen für eine gemeinsame Entwicklung. Buddha sagte, dass die Ehe auf tiefem gegenseitigen Respekt basieren solle und dass die Eheleute eine gleichwertige Partnerschaft leben sollen. In der Ehe soll eine ausgewogene und harmonische Mischung aus Stärken und Schwächen von Mann und Frau herrschen.

Laut dem Dalai Lama ist Glück der Sinn des Lebens, ein schönes Motto, das wir den Brautleuten mit auf ihren gemeinsamen Lebensweg geben möchten.


PS: Insgesamt waren 31 Leute auf der Feier, vier davon nur kurz. Und ja, auch einige unserer muslimischen Bekannten waren gekommen.

PPS: Wir haben die Zeremonie bei Thailand Wedding mit Sitz in Phuket gebucht. Es gab zwar (aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse und unzureichender Erklärungen im Vorfeld) ein paar Reibungspunkte, aber es klappte letztlich alles.


Samstag, 13. Januar 2018

Wir fahren nach Penang!

Morgen sind wir seit genau 90 Tagen wieder auf Lanta. Zeit, sich bei der Immigration zu melden.

Wir haben uns aber entschieden, stattdessen nach Malaysia zu fahren, um dort auch gleichzeitig Chang's bevorstehenden Geburtstag zu feiern. Mal wieder 😉, denn wir waren bereits 2016 zu seinem Geburtstag in Penang. (2017 waren wir übrigens in Chiang Mai.)

Als ich gestern das Ticket für die Busfahrt im Reisebüro "Every One" kaufen wollte, schickte mich der Besitzer, Khun Tuuk, wieder weg: Ich solle besser morgen wiederkommen, heute am Freitag sei Party, da könnte es sein, dass unsere Buchung vergessen würde ... T.I.T.

Also bin ich heute vormittag nochmals hin und konnte dann die Tickets kaufen. Pro Person zahlen wir dieses Mal 1100 Baht (im letzten Jahr waren es nur 1000 Baht). Und morgen um 07:30 Uhr geht es los. Ich freu mich schon!!!

Wir werden wieder im Eastern&Oriental wohnen. Superschön!

Was wir bei diesem Besuch in Penang unternommen haben, könnt ihr hier nachlesen.



Donnerstag, 7. Dezember 2017

Kurztrip nach Koh Jum - Anreise

Endlich haben wir es wahr gemacht! Koh Jum (sprich: Koh Dschamm) liegt quasi vor unserer Haustür, auf halber Strecke zwischen Lanta und Krabi und wir wollten uns die kleine Insel, deren nördliche Hälfte auch unter dem Namen Koh Pu (Krabbeninsel) bekannt ist, immer schon mal anschauen. Diese Woche war es dann soweit.

Der Strand in der Ting Rai Bay am nördlichen Ende von Koh Jum,
also eigentlich auf Koh Pu
Gestern warteten wir um 07:40 Uhr vor dem kleinen Reisebüro bei uns um die Ecke auf den Pick-Up-Truck, der uns zum Pier nach Saladan brachte, wo wir die 08:30 Uhr - Fähre nach Krabi bestiegen.

Da wir bei Every One Stammkunden sind, kriegen wir Sonderpreise.
Das Ticket Lanta - Koh Jum kostet übrigens genauso viel wie das Ticket Lanta - Krabi, nämlich je nach Anbieter 350 oder 400 Baht, obwohl nur die halbe Strecke zurückzulegen ist.

Eigentlich hätten wir ja lieber die Fähre um 11:30 Uhr genommen, von wegen ausschlafen und so. 😏 Da die Saison ja längst begonnen hat, sollten theoretisch täglich zwei Fähren verkehren. Praktisch allerdings sieht es so aus, dass nicht genügend Touristen vor Ort sind. Da sich der Einsatz von zwei Fähren deshalb noch nicht lohnt, gibt es halt täglich nur eine. T.I.T.: Hierzulande ist man flexibel.

Nach einer Stunde Fahrzeit näherten wir uns der Insel. Am südlichen Ende legte die Fähre einen Stopp ein. Die Longtail-Boote mit den abreisenden Touristen warteten schon. Sobald diese an Bord waren, stiegen die ankommenden Gäste auf die Boote und wurden nach Koh Jum gebracht. Der zweite Stopp war dann am nördlichen Teil der Insel. Hier wiederholte sich das Ganze: Die Longtail-Boote bringen die abreisenden Touristen und laden die ankommenden auf, um sie zu den jeweiligen Resorts zu bringen. Hier stiegen auch wir um, denn das Resort, das wir gebucht hatten, das Koh Jum Resort, liegt in der Ting Rai Bay, einer der Strände am nördlichen Teil der Insel. (Die beiden anderen Strände im Norden sind der Ao Si, südlich von der Ting Rai Bay, und der Lubo oder North Beach, nördlich von der Ting Rai Bay. Der südliche Teil der Insel hat zwei Strände: der Golden Pearl Beach und der Andaman Beach.)

Übrigens: Wer noch kein Resort gebucht hat, zahlt für die Longtail-Bootsfahrt stolze 100 Baht, um ans Ufer gebracht zu werden.

Die Longtail-Boote der Resorts kommen zur Fähre.
Die Passagiere steigen um.
Die Fähre setzt ihren Weg in Richtung Krabi fort, die Longtail-Boote
steuern das Ufer an.

Beim Anlegen heißt es dann: Hose hochkrempeln, denn die letzten Schritte watet man durchs Wasser ans Ufer.

Koh Jum ist auch von Krabi aus zu erreichen. Die Fähre fährt dort ab dem Chao Fah Pier um 11:30 Uhr, in der Hauptsaison gibt es eine zusätzliche Verbindung um 14:00 Uhr.

Was wir in Koh Jum unternommen haben, erfahrt ihr hier.



.