Zum ersten Mal habe ich eine ähnliche Überschrift in der ersten Märzhälfte für einen Blogbeitrag gewählt. Damals hätte niemand gedacht, dass dieses neuartige Virus dermaßen hartnäckig sein und die Welt auch heute noch, nach 6 Monaten, in seinem Würgegriff halten würde.
Über das "new normal" in Bangkok und in Trang habe ich letzten Monat berichtet. Aber wie ist das "new normal" auf Koh Lanta?
Die Leute sind relativ entspannt, die Maskendichte ist stark zurückgegangen. Es werden Stimmen laut, die wissen wollen, weshalb überhaupt eine Maskenpflicht besteht, wenn es doch seit über 100 Tagen keinen einzigen Fall von inländischer Ansteckung gegeben hat. (Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Seit Anfang September gibt es den ein oder anderen Fall und die Experten wundern sich, wie es dazu kommen konnte.)
Eine Temperaturmessung und Registrierung beim Betreten eines Ladens oder eines Restaurants habe ich auf Koh Lanta lange nicht über mich ergehen lassen müssen. Allerdings fand zumindest in Krabi Anfang des Monats eine Temperaturmessung statt, als wir im Tesco Lotus, einem großen Supermarkt mit Foodcourt und anderen kleineren Läden, ein paar Einkäufe erledigten. * Eine Registrierung zur eventuellen Kontaktverfolgung war dort auch eingerichtet, aber niemand achtete darauf, ob die Kunden sie durchführten.
Koh Lanta ist sehr ruhig. Viele Thais, die vom Festland kommen, haben die Insel verlassen und sind in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt, denn die meisten Hotels, Resorts, Bars, Restaurants und Läden sind nach wie vor geschlossen und es gibt deshalb keine Arbeit und damit kein Geld. Zu Hause braucht man zumindest nicht zu hungern. Die geöffneten Geschäfte kämpfen ums Überleben. Koh Lantas Wirtschaft hängt sehr stark vom Tourismus ab und es ist nach wie vor unklar, wann es Touristen wieder gestattet sein wird, einzureisen. Gerüchte besagen, dass das im zweiten Quartal 2021 der Fall sein könnte. D.h., die nächste Saison wird ausfallen, was verhehrende Folgen für die bereits jetzt stark gebeutelten Geschäftsinhaber auf Lanta und in allen vom Tourismus dominierten Gegenden Thailands haben wird.
Im Monat September hat die Regenzeit noch einmal richtig Fahrt aufgenommen, ein verregneter Tag reiht sich an den nächsten. Die Luftfeuchtigkeit ist enorm hoch, im Haus fühlen sich die Kleidungsstücke, die Bettwäsche, die Handtücher klamm an.
Bislang reichte es wettertechnisch gerade mal für einen einzigen Strandspaziergang, bei dem die Freude dadurch getrübt wurde, dass alles zugemüllt war und statt Sand nur Muschelbruch am Strand lag, was das Barfuß-Laufen nicht gerade erleichterte. Es herrschte außerdem Flut, sodass ich mir meinen Weg durch den Müll suchen musste.
Aber aufgrund des schlechten Wetters sind wir endlich dabei, unsere "Hamsterkäufe" an Lebensmittel aus März aufzubrauchen. Wir hatten uns vor dem Lockdown mit Dosensuppen und Nudeln für eine Woche eingedeckt, aber wir brauchten nichts davon, da wir den Lieferservice unseres Lieblingsrestaurants direkt vor unserer Haustür während der Phase nutzen konnten, als Restaurantbesuche verboten waren (bis Anfang Mai).
So gab es gestern Abend Campbell's cremige Zwiebelsuppe und eine Scheibe Brot dazu zum Abendessen.
Der gelbe Schirm ist schon etwas in die Jahre gekommen, der blaue ist neu! |
* Wir waren nach Krabi gefahren, um unsere 90-Tage-Meldung persönlich zu
machen. Am 26. September endet in Thailand die Visumsamnestie für
Ausländer. Wir hatten trotz der Amnestie während des Lockdowns die
90-Tage-Meldungen schon zweimal pünktlich postalisch gemacht. Der
Versuch, die Meldung per Internet abzugeben, scheiterte jedes Mal, weil
wir "overstay" hatten. Eine 90-Tage-Meldung ist für alle Inhaber eines Jahresvisums verpflichtend.
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