Bevor wir nach Phi Phi aufgebrochen sind, hatten wir uns als Einstimmung noch einmal den Film "The Beach" angeschaut. Der Strand in der Maya Bay ist wunderschön, sogar Hollywood hatte 1998 erkannt, dass es kaum einen exotischeren Fleck auf dieser Erde gibt und deshalb die Maya Bay als Drehort für den Film mit Leonardo DiCaprio gewählt. Als der Film 2000 in die Kinos kam, wurde die Maya Bay weltberühmt und zu einer touristischen Attraktion.
Seit 2018 ist die Maya Bay für Besucher geschlossen, zu diesem Zeitpunkt besuchten bis zu 6.000 Menschen täglich diesen Kult-Strand und hinterließen Berge von Müll sowie zerstörte Korallenriffe, weil die Boote, mit denen diese Schaulustigen ankamen, keine Rücksicht auf die Unterwasserwelt nahmen.
Letztere soll sich zwischenzeitlich laut offiziellen Kreisen deutlich erholt haben. Mir kam es nicht wirklich so vor.
The Beach - aus der "falschen", aber erlaubten Richtung gesehen. Ganz so leer ist er dann wohl doch nicht. |
Gleich bei unserer Ankunft am Pier der Ton Sai Bay warteten ca. 1 Dutzend Longtail-Bootsbesitzer auf die Neuankömmlinge, um Bootstouren zu verkaufen. Da wir hungrig waren und erst einmal etwas essen wollten, checkten wir zunächst in unserem Hotel ein, gingen zum Essen und bestiegen anschließend den Viewpoint. Um unseren Schnorchelausflug wollten wir uns später kümmern.
Ich fragte dann auch im Hotel nach einer Schnorcheltour, und siehe da: Hier zu buchen war günstiger als direkt. Wir zahlten 1200 Baht für einen 4stündigen Ausflug, am Pier lag der Preis bei 1300 Baht. Es gibt auch die Möglichkeit, einen lediglich 3stündigen Ausflug zu buchen, allerdings weiß ich nicht, was der kostet.
Vor Corona gab es auch große Ausflugsboote, die ganz- und halbtägige Fahrten anboten, wahrscheinlich wird es die nach Corona auch wieder geben. Im Moment kann man diese Trips zwar im Internet buchen, sie finden allerdings nicht statt. Also, besser bleiben lassen, sonst muss man seinem Geld hinterher rennen.
Bei allen Touren kommen pro Person noch einmal 400 Baht Eintrittsgebühr für den Nationalpark hinzu. Diese Gebühr kann man im Dorf Ton Sai zahlen oder auf dem Meer, wo die Ranger von ihren Patrouillenbooten aus die Tickets verkaufen. Ich denke, dass nach Corona die Park Fee wieder im Preis der Touren enthalten sein wird.
Als wir am Tag des geplanten Ausflugs aufwachten, machten wir erst einmal lange Gesichter: Es regnete! Gott sei Dank hörte der Regen bald auf und zögerlich traute die Sonne sich hinter den Wolken hervor.
Es geht los! Wir legen vom Ton Sai Pier aus ab. |
Der erste Stopp unseres Ausflugs war Ao Ling, die Affenbucht.
Die Vegetation ist urzeitlich. Und so sieht es aus, wenn man von der Bucht aus in Richtung Koh Phi Phi Don schaut:
Weiter ging es durch eine wunderschöne Karst-Landschaft in Richtung Maya Bay. Aber zuvor machten wir noch Halt am ersten Schnorchelspot der Tour.
Zwar hatten wir schlechte Sicht, aber ein paar Aufnahmen taugen doch. Leider waren die Korallen hier fast vollständig zerstört.
Beim nächsten Stopp, dem Shark Point vor der Maya Bay, sah man zwar die Maya Bay, aber von der Unterwasserwelt sah man praktisch nichts. Die Sicht war zu schlecht, selbst bevor meine Brille über Bord ging 😕 ... Wie genau dieses Malheur passieren konnte, ist nicht nachvollziehbar.
Danach ging es zur Loh Samah Bucht. Dort war dann schon mehr zu sehen, aber auch hier waren die meisten Korallen tot.
Wir laufen in die Loh Samah Bucht ein. |
Blick vom Ufer der Loh Samah Bucht (mit der Unterwasserkamera fotografiert, deshalb etwas "beschlagen") |
Puderzuckersand (leider auch mit der Unterwasserkamera fotografiert) |
Am Ende der Tour fuhren wir mit unserem Longtail-Boot in die Pileh Lagune. Und bei dem Anblick fehlten mir die Worte ... Wow!
Khun Nu mit seinem Longtail-Boot "Hollywood" in der Lagune |
Nach einem ausgiebigen Bad in der Lagune war es Zeit für den Heimweg. Gerade rechtzeitig!
Ein schweres Gewitter kündigte sich an und wir erreichten den Ton Sai Pier in dem Moment, in dem sich die Schleusen öffneten. Es schüttete wie aus Eimern. Wir saßen ca. 15 Minuten auf dem Boot fest, dann war der Spuk vorbei.
Wir gingen in unser Hotel, duschten und machten uns auf die Suche nach einem Restaurant, um dort zu Abend zu essen. An diesem Abend kehrten wir im "Papaya" ein, das ist, anders als der Name vermuten lässt, ein ganz passabler Inder. Wie am Abend zuvor gab es keinen Wein, was man nicht bemängeln sollte, denn in Zeiten wie diesen ist eine Vorratshaltung u.U. teuer. Aber kein Problem: Einer der Kellner besorgte eine Flasche Weißwein im nächsten Minimart.
An diesem Abend gingen wir früh und zufrieden zu Bett, der Tag war lang, anstrengend und soooo schön gewesen.