Hier findet ihr Informationen, Beobachtungen, Tipps von meiner Zeit in Thailand (Koh Lanta) und den von mir unternommenen Reisen. Mein Reisetagebuch und Reiseblog! Falls ihr Fragen habt, werde ich diese gerne beantworten. / Here you find information, observations and tips from my stay in Thailand and from the journeys I made. If you have any questions I am more than willing to answer them.

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Mittwoch, 30. Juli 2025

Der Gurudwara Bangla Sahib Tempel

Der Gurudwara Bangla Sahib Tempel war der letzte Programmpunkt bei unserer kleinen Rundreise durch Rajasthan (Jaipur), Uttar Pradesh (Agra) und Delhi. Gurudwara bedeutet "Tor zum Guru". Gurus sind Lehrer, Meister und religiöse Vorbilder, Sikhs sind Schüler. Der Sikhismus ist eine monotheistische Religion. Alle Menschen sind gleich, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Religion.

Vor dem Betreten des Sikh-Tempels mussten wir unsere Schuhe ausziehen, den Kopf bedecken und dann noch Hände und Füße im Sarovar, dem zum Tempel gehörenden Teich, waschen. Das gilt als Zeichen des Respekts und der Reinheit.

Ein kleiner Anbau am Tempel beherbergt eine Quelle, mit deren heiligem Wasser der 8. Guru, Har Krishna, während einer Pockenepidemie im 17. Jahrhundert Kranke heilte, bevor er selber im Alter von 7,5 Jahren an Pocken verstarb. Bereits mit 5 Jahren wurde er zum Nachfolger seines Vaters, dem 7. Guru bestimmt, womit er der jüngste der insgesamt 10 Gurus in der Geschichte des Sikhismus ist.

Auch heute noch kann jeder Besucher in dem kleinen Pavillon von
dem heiligen Wasser trinken.

Übrigens tragen nicht nur männliche Sikhs einen Turban (Dastar), auch einige Sikh-Frauen tun das. Sikhs haben i.d.R. auch den gleichen Nachnamen. Bei Männern ist das "Singh" (Löwe), bei Frauen "Kaur" (Prinzessin). Damit sollte vermieden werden, dass die soziale Hierarchie (Stichwort: Kastenwesen) im Sikhismus eine Rolle spielt. 

Als wir den Gurudwara (Tempel der Sikhs) besuchten, fand gerade eine Zeremonie statt. Sehr beeindruckend!

Ebenfalls beeindruckend fand ich die Speisung der Menschen, die im Tempel 3 x am Tag erfolgt und jeweils Tausende Menschen mit einer kostenlosen Mahlzeit versorgt. 

Langar - Gemeinschaftsküchen gehören zu jedem Gurudwara.

Wir durften auch einen Blick in die Küche werfen. Gerade wurde mit den Vorbereitungen zum Abendessen begonnen.

Alle Helfer, ob in der Küche oder beim Verteilen des Essens, arbeiten freiwillig im Tempel. Die Zutaten für die Mahlzeiten kommen aus Spenden. Auch eine medizinische Grundversorgung erfolgt in jedem Sikh-Tempel kostenlos.

Jeder Gurudwara hat einen hohen Pfosten mit einer dreieckigen Flagge an der Spitze, die ein Khanda ziert, das traditionelle Sikh-Schwert. Damit sollen Reisende auf den Standort des Tempels hingewiesen werden.


Die Flagge an der Spitze des Pfostens
Doppelschwert (Khanda), Kreis (Chakkar) und
zwei gekreuzte Dängel (Kirpans)

Eigentlich hätten wir noch einen Fotostopp am India Gate und dem Parlamentsgebäude machen sollen. Allerdings war am Tag unseres Besuchs das gesamte Regierungsviertel weiträumig abgesperrrt, sodass wir beschlossen, ins Hotel zurückzukehren. 

Unsere 6tägige Reise durch das Goldene Dreieck ging zu Ende. Wir haben den Ausflug in vollen Zügen genossen, und wir sind mit so vielen neuen Eindrücken nach Hause gekommen! 

 

Dienstag, 29. Juli 2025

Die Quwwat-ul-Islam-Moschee

Übersetzt bedeutet der Name der Moschee "Die Macht des Islam". Sie ist seit 1993 Weltkulturerbe. Mit dem Bau der Moschee wurde 1193 auf den Überresten eines ehemaligen Hindu-Tempels begonnen. Damit ist die Quwwat-ul-Islam-Moschee (bzw. deren Ruinen) die älteste Moschee Delhis. Zuvor hatte der Erbauer, Qutb-ud-Din Aibak, insgesamt 27 Hindu- und Jain-Tempel zerstören lassen und benutzte Teile davon zum Bau der Moschee. Alle Darstellungen von Lebewesen wurden vor der erneuten Verwendung als Baumaterial für die Moschee entfernt, da der Islam solche Abbilder verbietet.

Der isoliert stehende Qutb Minar, ein riesiger Rundturm mit einer Höhe von 72,30 m, wurde wahrscheinlich ab 1202 als Siegessäule und Wachturm errichtet; man vermutet, dass er auch als Minarett diente. 

Ca. 100 Jahre später wurde von einem Nachfolger Qutb-ud-Din Aibaks mit dem Bau einer weiteren Siegessäule begonnen, die höher als das Qutb Minar werden sollte, allerdings nie fertig gestellt wurde.

Die Eiserne Säule, die ebenfalls im Moscheenhof steht, ist weltweit eines der ältesten erhaltenen Objekte aus Eisen. Sie wiegt 6,5 Tonnen, ist 7,21 m hoch (davon 1,12 m unterirdisch gelegen) und wurde als Trophäe aus einer Tempelanlage in dem 750 km südlich gelegenen Sanchi auf das Gelände der Quwwat-ul-Islam-Moschee verbracht. Sie ist 1600 Jahre alt und das Eisen weist keinerlei Korrosion auf. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass der Phosphatanteil in dem Eisen nur bei 0,1 Prozent liegt (0,5 Prozent in heutigem Eisen).

Eiserne Säule und Qutb Minar

Das Grabmal von Qutb-ud-Din Aibaks Nachfolger ist ein Kenothap,
ein Scheingrab.

Das Alai Darwaza, ein monumentaler islamischer Torbau


Nach einer knappen Stunde verließen wir das Gelände der Moschee, um zum Gurudwara Bangla Sahib Tempel aufzubrechen, einem berühmten Sikh-Tempel in Delhi.



Lotustempel - Haus der Andacht

Insgesamt gibt es weltweit 8 Tempel der Bahai, der Lotustempel in Delhi ist einer davon. Er wurde am 24. Dezember 1986 eröffnet und gewann zahlreiche Architekturpreise.

Die Religion des Bahaismus gehört zu den jüngeren Religionen der Welt, sie entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und kennt nur einen Gott. Alle Religionsstifter werden als Boten dieses einen allwissenden, allliebenden Gottes betrachtet. Die Erde ist ein Land, alle Menschen sind seine Bürger.

Der Name Lotustempel leitet sich aus der Form des Gebäudes ab, es erinnert an eine Lotusblüte. Alle Sakralbauten der Bahai basieren auf einem 9seitigen Kreis als Grundriss, um die Offenheit für alle Religionen zu symbolisieren. Der Lotustempel hat zudem noch 9 Teiche, die um den Tempel platziert sind. 

Foto von der Website des Tempels

Der Zentralbau ist 40 m hoch und bietet bis zu 2500 Menschen Platz. Innerhalb des Gebäudes ist Fotografieren verboten, ebenso das Abhalten von Zeremonien und das Musizieren. 


Montag, 28. Juli 2025

Per Rikscha durch Alt-Delhi

Als wir aus der Jama-Moschee kamen, wartete bereits unser Rikscha-Fahrer mit seinem Dreirad auf uns. Und los ging es! Im Herzen von Alt-Delhi waren die Straßen eng und voll, es wimmelte nur so von anderen Rikschas, Lastenträgern, Akrobaten, Verkäufern, ...



Unser Fahrer bahnte sich seinen Weg durch den Verkehr im Chandni Chowk - Bezirk, der für motorisierte Fahrzeuge gesperrt ist und wo man gefühlt alles kaufen kann: Silberschmuck, Saris, Gewürze, Designerkleidung, und und und

Chandni Chowk bedeutet übrigens "Mondlicht-Platz". Früher war mitten auf der Straße ein Kanal, in dem sich das Mondlicht spiegelte ...  

 

Vorbei ging es an der Town Hall und dem Gurudwara Sis Ganj Sahib, einem Sikh-Tempel, vor dem der 9. Sikh-Guru und drei seiner Schüler 1675 hingerichtet wurden, weil sie sich weigerten zum Islan zu konvertieren. 

 

Schließlich stiegen wir am südlichen Ende der Khari Baoli - Straße aus, um uns den Gadodia Market anzuschauen. Es handelt sich dabei um einen der größten Gewürzmärkte Asiens.

 

Wir sahen uns um, mussten aufgrund der Vielzahl von Gerüchen mehrmals niesen 😉 und dann machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Auto, das noch an der Jama-Moschee parkte, schließlich hatten wir noch weitere Programmpunkte an unserem letzten Tag in Indien. 

 

 

Die Jama Moschee in Delhi

Unser letzter Tag in Indien begann mit der Besichtigung der Jama Masjid, der größten Moschee Indiens. Es war Freitag, deshalb wollten wir vor dem Ansturm der Gläubigen die Moschee wieder verlassen. Immerhin ist auf dem Hof der Moschee Platz für 25.000 Menschen!


Aber bevor wir mit der Besichtigung anfingen, musste ich mich erst einmal umziehen. 

 

Warum ich meinen Kopf nicht bedecken musste, weiß ich nicht ...  






Das Rote Fort ist nur ca. 300 m von der Moschee entfernt, war aber während unseres Aufenthaltes wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.


Und nach der Besichtigung stand unsere Rikscha-Fahrt an! 

 


Sonntag, 27. Juli 2025

Der Stadtpalast

Nach der Besichtigung von Fort Amber fuhren wir zurück nach Jaipur. Auf dem Programm standen noch der Stadtpalast und das Jantar Manter, das Observatorium des Maharadjas.

Es sind zwei Flaggen gehisst, d.h. dass der Maharadja zu Hause ist.

Unterwegs machten wir noch einen Fotostopp beim Wasserpalast, dem Jal Mahal, der ursprünglich in 1699 errichtet wurde, aber derzeit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.  

Im Stadtpalast besichtigten wir 

  • die Mubarak Mahal Gallery, die über 2000 Textilien aus den letzten 350 Jahren ausstellt


    Die Herren links und rechts von mir arbeiten
    in der Mubarak Mahal Gallery.
  • die Savarto Bhadra, die ehemalige Audienzhalle mit den beiden größten Silbergefäßen (Gangajalis) der Welt



  • die Rath Khana Gallery, eine Sammlung von Sänften und anderen Transportmitteln (Fotografieren ist dort verboten)

  • den Pritam Niwas Hof, der direkt vor der Residenz des Maharadjas liegt (Chandra Mahal) und für seine vier Türen bekannt ist, die jeweils unterschiedlichen Gottheiten gewidmet sind

    Das Pfauen- oder Herbsttor (Varsha Deori) ist Vishnu gewidmet.

    Das Rosen- oder Wintertor (Sharad Deori) ist Devi gewidmet.

    Es gibt noch das grüne Frühlingstor (Vasanta Deori), das Ganesha gewidmet ist und
    das Lotus- oder Sommertor (Grishma Deori), das Shiva und Parvati gewidmet ist.

  • die Sabha Niwas , den ehemaligen Thronsaal, in dem heute Möbel und Kunstwerke präsentiert werden


  • die Sri Niwas mit den Spiegelwänden 


Nach etwa einer Stunde beendeten wir die Besichtigung voller neuer Eindrücke. Wir verließen den königliche Residenz, die nur teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich ist, denn die Familie des ehemaligen Herrschers lebt immer noch hier, durch das Virendra Pol, eines der Zugangstore zur Palastanlage.

Es ging zurück in unser Hotel. Unterwegs machten wir noch kurz Halt, um ein Foto vom Palast der Winde (Hawa Mahal) zu machen. 

Der aus pinkfarbenem Sandstein erbaute, fünfstöckige Palast wurde 1799 für die Hofdamen errichtet, damit diese durch eines der 953 Fenster das Stadtleben beobachten konnten. Die Besichtigung des Hawa Mahal stand nicht auf unserem Programm. Den Grund kenne ich nicht. 

 

 

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