Hier findet ihr Informationen, Beobachtungen, Tipps von meiner Zeit in Thailand (Koh Lanta) und den von mir unternommenen Reisen. Mein Reisetagebuch und Reiseblog! Falls ihr Fragen habt, werde ich diese gerne beantworten. / Here you find information, observations and tips from my stay in Thailand and from the journeys I made. If you have any questions I am more than willing to answer them.

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Samstag, 2. August 2025

Zusammenfassung: Ausflug ins Goldene Dreieck Indiens

Während unseres Türkeiaufenthaltes hatten wir spontan beschlossen, nach unserer Rückkehr nach Bangkok einen Abstecher nach Indien zu machen.

Im Vorfeld belehrte man uns, dass Indien laut, voll, chaotisch und dreckig sei. Bereits bei der Beantragung des Visums und dann auch bei der Einreise in Delhi konnten wir feststellen, dass chaotisch die Situation ziemlich gut beschreibt.

Laut ist es auch: Alle Verkehrsteilnehmer stehen förmlich auf der Hupe! Zumal auf den Hecks der Lastwagen explizit zum Hupen aufgefordert wird …

Nach einer Übernachtung in Delhi machten wir uns auf den Weg nach Agra. Dort standen dann am Nachmittag die ersten Besichtigungen an: Fort Agra und das Baby Taj.

 

 

Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen: Wir wollten das Taj Mahal bei Sonnenaufgang besichtigen. Es war viel zu wolkig, um die Sonne zu sehen, aber es war ein unbeschreibliches Erlebnis, das Taj Mahal endlich mit eigenen Augen sehen zu dürfen! Im Anschluss an die Besichtigung ging es weiter nach Jaipur.

 

Auf dem Weg nach Jaipur, der Pink City, legten wir zwei Zwischenstopps ein: in Fatehpur Sikri, das 10 Jahre lang Hauptstadt des Mogulreichs war, und in Abhaneri mit seinem Stufenbrunnen und dem Harshat Mata Tempel.


Unser Hotel in Jaipur war ein traditionelles Haveli, eine umgebaute Stadtvilla aus den 1940ern. Ziemlich kitschig!

Nach dem Frühstück beeilten wir uns, zum Fort Amber zu kommen. Wir wollten stilvoll auf einem Elefantenrücken vom Parkplatz zum Fort reiten und die Elefanten haben um 11 Uhr Feierabend! Wir kamen rechtzeitig an und hatten einen Riesenspaß! 

 

 

Nach der Besichtigung des Fort Ambers stand der Stadtpalast auf dem Programm. Direkt daneben befindet sich das Jantar Mantar, die „Sternwarte“ des Maharadjas.

 

Beim Wasserpalast und dem Palast der Winde machten wir nur einen Fotostopp.

 


Am nächsten Morgen fuhren wir zurück nach Delhi. Dort stand am Tag darauf eine ganztägige Stadtbesichtigung auf dem Programm.

Los ging es mit der Besichtigung der Jama-Moschee, der größten Moschee Indiens. Hierfür musste ich mich allerdings umziehen … 

 

Danach machten wir eine Rikscha-Fahrt durch Alt-Dehli. Uns schwirrte der Kopf von den vielfältigen Eindrücken!

 

Dabei warteten noch mehr Sehenswürdigkeiten auf uns: Der Lotustempel, die Quwwatt-Ul-Islam-Moschee und der Gurudwara-Bangla-Sahib-Sikh-Tempel.

 

Eiserne Säule und Qutb Minar

 

Das Regierungsviertel war weiträumig abgesperrt, so sahen wir das India-Gate und das Parlamentsgebäude nur im Vorbeifahren. Das Rote Fort von Delhi war wegen Renovierungsarbeiten nicht zugänglich.

Ein langer Tag, der letzte Tag in Indien, ging zu Ende. Schon am 26. Juli waren wir wieder in Bangkok und zwei Tage später zurück auf Lanta. Unsere 14. Saison hat begonnen.

Sonnenuntergang auf Lanta (Turtle Beach) am 29. Juli


Mittwoch, 30. Juli 2025

Der Gurudwara Bangla Sahib Tempel

Der Gurudwara Bangla Sahib Tempel war der letzte Programmpunkt bei unserer kleinen Rundreise durch Rajasthan (Jaipur), Uttar Pradesh (Agra) und Delhi. Gurudwara bedeutet "Tor zum Guru". Gurus sind Lehrer, Meister und religiöse Vorbilder, Sikhs sind Schüler. Der Sikhismus ist eine monotheistische Religion. Alle Menschen sind gleich, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Religion.

Vor dem Betreten des Sikh-Tempels mussten wir unsere Schuhe ausziehen, den Kopf bedecken und dann noch Hände und Füße im Sarovar, dem zum Tempel gehörenden Teich, waschen. Das gilt als Zeichen des Respekts und der Reinheit.

Ein kleiner Anbau am Tempel beherbergt eine Quelle, mit deren heiligem Wasser der 8. Guru, Har Krishna, während einer Pockenepidemie im 17. Jahrhundert Kranke heilte, bevor er selber im Alter von 7,5 Jahren an Pocken verstarb. Bereits mit 5 Jahren wurde er zum Nachfolger seines Vaters, dem 7. Guru bestimmt, womit er der jüngste der insgesamt 10 Gurus in der Geschichte des Sikhismus ist.

Auch heute noch kann jeder Besucher in dem kleinen Pavillon von
dem heiligen Wasser trinken.

Übrigens tragen nicht nur männliche Sikhs einen Turban (Dastar), auch einige Sikh-Frauen tun das. Sikhs haben i.d.R. auch den gleichen Nachnamen. Bei Männern ist das "Singh" (Löwe), bei Frauen "Kaur" (Prinzessin). Damit sollte vermieden werden, dass die soziale Hierarchie (Stichwort: Kastenwesen) im Sikhismus eine Rolle spielt. 

Als wir den Gurudwara (Tempel der Sikhs) besuchten, fand gerade eine Zeremonie statt. Sehr beeindruckend!

Ebenfalls beeindruckend fand ich die Speisung der Menschen, die im Tempel 3 x am Tag erfolgt und jeweils Tausende Menschen mit einer kostenlosen Mahlzeit versorgt. 

Langar - Gemeinschaftsküchen gehören zu jedem Gurudwara.

Wir durften auch einen Blick in die Küche werfen. Gerade wurde mit den Vorbereitungen zum Abendessen begonnen.

Alle Helfer, ob in der Küche oder beim Verteilen des Essens, arbeiten freiwillig im Tempel. Die Zutaten für die Mahlzeiten kommen aus Spenden. Auch eine medizinische Grundversorgung erfolgt in jedem Sikh-Tempel kostenlos.

Jeder Gurudwara hat einen hohen Pfosten mit einer dreieckigen Flagge an der Spitze, die ein Khanda ziert, das traditionelle Sikh-Schwert. Damit sollen Reisende auf den Standort des Tempels hingewiesen werden.


Die Flagge an der Spitze des Pfostens
Doppelschwert (Khanda), Kreis (Chakkar) und
zwei gekreuzte Dängel (Kirpans)

Eigentlich hätten wir noch einen Fotostopp am India Gate und dem Parlamentsgebäude machen sollen. Allerdings war am Tag unseres Besuchs das gesamte Regierungsviertel weiträumig abgesperrrt, sodass wir beschlossen, ins Hotel zurückzukehren. 

Unsere 6tägige Reise durch das Goldene Dreieck ging zu Ende. Wir haben den Ausflug in vollen Zügen genossen, und wir sind mit so vielen neuen Eindrücken nach Hause gekommen! 

 

Dienstag, 29. Juli 2025

Die Quwwat-ul-Islam-Moschee

Übersetzt bedeutet der Name der Moschee "Die Macht des Islam". Sie ist seit 1993 Weltkulturerbe. Mit dem Bau der Moschee wurde 1193 auf den Überresten eines ehemaligen Hindu-Tempels begonnen. Damit ist die Quwwat-ul-Islam-Moschee (bzw. deren Ruinen) die älteste Moschee Delhis. Zuvor hatte der Erbauer, Qutb-ud-Din Aibak, insgesamt 27 Hindu- und Jain-Tempel zerstören lassen und benutzte Teile davon zum Bau der Moschee. Alle Darstellungen von Lebewesen wurden vor der erneuten Verwendung als Baumaterial für die Moschee entfernt, da der Islam solche Abbilder verbietet.

Der isoliert stehende Qutb Minar, ein riesiger Rundturm mit einer Höhe von 72,30 m, wurde wahrscheinlich ab 1202 als Siegessäule und Wachturm errichtet; man vermutet, dass er auch als Minarett diente. 

Ca. 100 Jahre später wurde von einem Nachfolger Qutb-ud-Din Aibaks mit dem Bau einer weiteren Siegessäule begonnen, die höher als das Qutb Minar werden sollte, allerdings nie fertig gestellt wurde.

Die Eiserne Säule, die ebenfalls im Moscheenhof steht, ist weltweit eines der ältesten erhaltenen Objekte aus Eisen. Sie wiegt 6,5 Tonnen, ist 7,21 m hoch (davon 1,12 m unterirdisch gelegen) und wurde als Trophäe aus einer Tempelanlage in dem 750 km südlich gelegenen Sanchi auf das Gelände der Quwwat-ul-Islam-Moschee verbracht. Sie ist 1600 Jahre alt und das Eisen weist keinerlei Korrosion auf. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass der Phosphatanteil in dem Eisen nur bei 0,1 Prozent liegt (0,5 Prozent in heutigem Eisen).

Eiserne Säule und Qutb Minar

Das Grabmal von Qutb-ud-Din Aibaks Nachfolger ist ein Kenothap,
ein Scheingrab.

Das Alai Darwaza, ein monumentaler islamischer Torbau


Nach einer knappen Stunde verließen wir das Gelände der Moschee, um zum Gurudwara Bangla Sahib Tempel aufzubrechen, einem berühmten Sikh-Tempel in Delhi.



Lotustempel - Haus der Andacht

Insgesamt gibt es weltweit 8 Tempel der Bahai, der Lotustempel in Delhi ist einer davon. Er wurde am 24. Dezember 1986 eröffnet und gewann zahlreiche Architekturpreise.

Die Religion des Bahaismus gehört zu den jüngeren Religionen der Welt, sie entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und kennt nur einen Gott. Alle Religionsstifter werden als Boten dieses einen allwissenden, allliebenden Gottes betrachtet. Die Erde ist ein Land, alle Menschen sind seine Bürger.

Der Name Lotustempel leitet sich aus der Form des Gebäudes ab, es erinnert an eine Lotusblüte. Alle Sakralbauten der Bahai basieren auf einem 9seitigen Kreis als Grundriss, um die Offenheit für alle Religionen zu symbolisieren. Der Lotustempel hat zudem noch 9 Teiche, die um den Tempel platziert sind. 

Foto von der Website des Tempels

Der Zentralbau ist 40 m hoch und bietet bis zu 2500 Menschen Platz. Innerhalb des Gebäudes ist Fotografieren verboten, ebenso das Abhalten von Zeremonien und das Musizieren. 


Montag, 28. Juli 2025

Per Rikscha durch Alt-Delhi

Als wir aus der Jama-Moschee kamen, wartete bereits unser Rikscha-Fahrer mit seinem Dreirad auf uns. Und los ging es! Im Herzen von Alt-Delhi waren die Straßen eng und voll, es wimmelte nur so von anderen Rikschas, Lastenträgern, Akrobaten, Verkäufern, ...



Unser Fahrer bahnte sich seinen Weg durch den Verkehr im Chandni Chowk - Bezirk, der für motorisierte Fahrzeuge gesperrt ist und wo man gefühlt alles kaufen kann: Silberschmuck, Saris, Gewürze, Designerkleidung, und und und

Chandni Chowk bedeutet übrigens "Mondlicht-Platz". Früher war mitten auf der Straße ein Kanal, in dem sich das Mondlicht spiegelte ...  

 

Vorbei ging es an der Town Hall und dem Gurudwara Sis Ganj Sahib, einem Sikh-Tempel, vor dem der 9. Sikh-Guru und drei seiner Schüler 1675 hingerichtet wurden, weil sie sich weigerten zum Islan zu konvertieren. 

 

Schließlich stiegen wir am südlichen Ende der Khari Baoli - Straße aus, um uns den Gadodia Market anzuschauen. Es handelt sich dabei um einen der größten Gewürzmärkte Asiens.

 

Wir sahen uns um, mussten aufgrund der Vielzahl von Gerüchen mehrmals niesen 😉 und dann machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Auto, das noch an der Jama-Moschee parkte, schließlich hatten wir noch weitere Programmpunkte an unserem letzten Tag in Indien. 

 

 

Die Jama Moschee in Delhi

Unser letzter Tag in Indien begann mit der Besichtigung der Jama Masjid, der größten Moschee Indiens. Es war Freitag, deshalb wollten wir vor dem Ansturm der Gläubigen die Moschee wieder verlassen. Immerhin ist auf dem Hof der Moschee Platz für 25.000 Menschen!


Aber bevor wir mit der Besichtigung anfingen, musste ich mich erst einmal umziehen. 

 

Warum ich meinen Kopf nicht bedecken musste, weiß ich nicht ...  






Das Rote Fort ist nur ca. 300 m von der Moschee entfernt, war aber während unseres Aufenthaltes wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.


Und nach der Besichtigung stand unsere Rikscha-Fahrt an! 

 


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