Hier findet ihr Informationen, Beobachtungen, Tipps von meiner Zeit in Thailand (Koh Lanta) und den von mir unternommenen Reisen. Mein Reisetagebuch und Reiseblog! Falls ihr Fragen habt, werde ich diese gerne beantworten. / Here you find information, observations and tips from my stay in Thailand and from the journeys I made. If you have any questions I am more than willing to answer them.

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Freitag, 19. Februar 2021

Kurztrip nach Krabi und Ao Nang

Ende Februar stand unsere Visumsverlängerung an, ebenfalls fällig war unsere 90-Tage-Meldung. Also war ein Abstecher nach Krabi nötig. (Wie die Verlängerung des Visums erfolgt bzw. welche Unterlagen dafür nötig sind, habe ich ausführlich hier beschrieben.)

Wir beschlossen, das Notwendige mit dem Angenehmen zu verbinden: Neben der Erledigung der Behördengänge wollten wir auch unsere Freundin Clivia in Ao Nang besuchen. Deshalb buchten wir eine Übernachtung im Hotel Sea Seeker in Ao Nang.

Normalerweise käme ein solcher "Hotelbunker" wie das Sea Seeker (insges. 233 Zimmer) für uns nicht in Frage, aber im Moment ist es in den sog. Touristenhochburgen nicht so leicht, ein Hotel oder ein Resort zu finden, das geöffnet hat. Die ausländischen Touristen bleiben aus *, der einheimische Tourismus wird zwar durch verschiedene Förderprogramme gesponsort, aber die Zahl der Reisenden ist mehr als überschaubar. Also bleiben viele Unterkünfte geschlossen.

Unser Zimmer war in Ordnung, der Preis mit 900 Baht incl. Frühstück mehr als günstig (praktisch alle Häuser, die geöffnet haben, bieten Corona-Rabatte), die Poollandschaft nett gemacht und die Lage fußläufig zum Ao Nang Beach. 


Neben uns gab es auch andere Gäste, die im Sea Seeker wohnten: noch geschätzte 10 weitere Paare, teilweise mit Kleinkindern, aber wir waren die einzigen Farangs. 

Dafür war der Strand bzw. der Last Fisherman, wo wir unseren Sundowner tranken, erstaunlich gut besucht. Es fühlte sich alles so "normal" an. Und als dann auch noch 4 Motorschirme am Himmel erschienen, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus.


Im Last Fisherman trafen wir neben unserer Freundin Clivia noch weitere Bekannte, ein Paar aus der Schweiz, das seit 6 Jahren in der Nähe von Ao Nang lebt. Der Sonnenuntergang war wunderschön und mein Strawberry Daiquiri lecker 😉.

Danach liefen wir entlang der Promenade zu einem Restaurant, Wanna's Place. 

Ich helfe mal mit ...

Wir lieben das thailändische Essen, aber in diesem "Kurzurlaub" wollten wir ein Steak zum Dinner! Das Wanna's Place ist unter schweizer Management und das Rinderfilet wurde uns auf einem heißen Stein serviert. Was will man mehr?

Zum Ausklang des Abends ging es noch auf einen Absacker in eine kleine Bar. Trotz meiner Nervosität, die ich immer im Vorfeld einer anstehenden Visumsverlängerung verspüre, habe ich den Abend sehr genossen. 

Ach ja, die Visumsverlängerung am nächsten Morgen war überhaupt kein Problem. Um 09:30 Uhr waren wir im Büro der Immigration, um 10:10 Uhr hatten wir unsere neuen Jahresvisa und die 90-Tage-Meldung und danach gingen wir erst einmal shoppen, bevor wir uns auf den Heimweg machten.


* Aufgrund der Corona-Pandemie hält Thailand nach wie vor an der 14tägigen staatlichen Zwangsquarantäne für alle Einreisenden fest und das schreckt potenzielle Besucher ab. Zwar kann man mittlerweile wieder ohne Visum einreisen und die mögliche Aufenthaltsdauer wurde von 30 auf 45 Tage erhöht, um für die Zeit im Quarantänehotel einen Ausgleich zu bieten, aber für normale Urlauber macht das keinen Unterschied. Wer kriegt schon mehr als 2 bzw. 3 Wochen Urlaub am Stück?

Freitag, 12. Februar 2021

Frohes Chinesisches Neues Jahr (2)

Vorgestern durfte ich bei der Zubereitung der traditionellen Süßspeisen zum chinesischen Neujahrsfest helfen, gestern früh waren mein Mann und ich zur Neujahrszeremonie eingeladen (wan wai = วันไหว้, eigentlich "der Tag, an dem man sich verneigt"). 

Um 9 Uhr ging es los. Zunächst wurde der Altar für die Ahnen gedeckt. Es gab Huhn, Ente, Fisch, Obst, gelbe Nudeln, Suppe und - natürlich - die Süßspeisen, die am Vortag bereits zubereitet worden waren. Außerdem wurden den Geistern der Ahnen auch Wasser und Schnaps, Lao khao, (!) angeboten.


Anschließend verbeugten sich alle Anwesenden vor diesem Altar, um den Ahnen Respekt zu zollen. Dabei hielt jede*r 16 Räucherstäbchen in den Händen, eines für jede der Ebenen in der "Welt der reinen Form", in der die begierdelosen Gottheiten leben. Und auf einer dieser nach oben hin immer erhabener werdenden Ebenen befinden sich auch die Ahnen, hoffentlich auf einer möglichst hohen. (Hier mehr zu dem Thema.)


Auch ich und mein Mann erweisen den Ahnen Respekt.

Dann bekam der Heilige Baum neue Bänder und die Baumgeister kriegten ebenfalls etwas zu essen.




Im nächsten Schritt wurden die bösen Geister vertrieben: Ein Drache übernahm diese Aufgabe, na ja, dieser Drache war eine lange Kette bestehend aus Knallfröschen. 

 

Die Knallfroschkette wurde angezündet und brannte unter viel und lautem Getöse ab. 

 
Kein Wunder, dass die Geister bei dem Lärm Reißaus nehmen 😉

Zwischenzeitlich war auch noch ein besonderer Räucherkegel abgebrannt worden: Er sollte die nächsten Lotteriezahlen enthüllen. 

 

Und im Schwanz des abgebrannten Drachens versteckten sich auch Lotteriezahlen. Die Suche danach dauerte etwas, war aber schließlich erfolgreich. 

Leider kann ich diese chinesischen Zahlen nicht lesen.
Ob er wohl g**gle translate benutzt?
 
Ich bin sehr gespannt, ob die Zahlen tatsächlich bei der nächsten Ziehung gewinnen werden!

Schlussendlich bekamen dann auch wir Menschen etwas zu essen. 

Khun Dtiu, die Chefin, tischt uns auf.

Wir bedanken uns herzlich bei der Familie, die das Somewhere Else hier auf Koh Lanta am Long Beach betreibt. Es war uns eine Ehre, bei der Zeremonie dabei sein zu dürfen.

PS:
Der eigentliche Neujahrstag ist in 2021 der 12. Februar. Für die chinesisch stämmigen Thais ist das normalerweise ein Familientag, man besucht die Verwandschaft und reist dafür kreuz und quer durchs Land. Dieses Jahr geht es etwas ruhiger zu, denn aufgrund der Angst vor einer möglichen Ansteckung mit Covid-19 beim Reisen bleiben viele Menschen zu Hause, und das, obwohl das Chinesische Neujahr dieses Jahr zum ersten Mal offizieller Feiertag in Thailand ist.

Es gibt natürlich noch weitere Sitten und Gebräuche, so gehen viele Menschen auch in einen der vielen chinesischen Tempel, um zu opfern und zu beten, dass das Neue Jahr nur Gutes bringt. Die Häuser werden geschmückt, wobei rote und goldfarbene Deko verwendet wird. Kindern überreicht man rote Umschläge mit Geldgeschenken. Ein traditionelles Gericht, das während der Feiertage gerne verzehrt wird, sind übrigens gefüllte Klöße. Es heißt auch, dass das Chinesische Neujahr, speziell die Verehrung der Ahnen, für Thai-Chinesen eine größere Bedeutung habe, als für die Chinesen in China. Der Grund soll in der großen Entfernung von der alten Heimat und den dort verbliebenen Vorfahren liegen.



Donnerstag, 11. Februar 2021

Frohes Chinesisches Neues Jahr (1) - Zubereitung von Khanom Thian (ขนมเทียน)

Heute ist Chinesisches Neujahr, das Jahr der Ratte endet, das Jahr des Metall-Büffels beginnt. Büffel sind ehrlich und gutmütig. Sie verlieren nie die Beherrschung, denken logisch und geben gute Führungspersönlichkeiten ab. 

Bislang haben wir nie viel von irgendwelchen Feierlichkeiten oder Zeremonien anlässlich des Chinesischen Neujahrs mitbekommen - mit Ausnahme der Knallfroschexplosionen am Morgen des Neujahrstags. Aber dieses Jahr war es anders. Und das kam so:

Als wir letzte Woche nach einem herrlichen Strandtag von Somewhere Else aus nach Hause gingen, war Khun Dtiyu (ฅิ๋ว) damit beschäftigt, Palmblätter zuzuschneiden. Ich fragte, was sie da tue, und sie meinte, das seien Vorbereitungen für das chinesische Neujahrsfest. Ah, das klang interessant!


Vor ein paar Tagen meinte Khun Dtiyu dann, ich solle doch vorbeikommen, um zuzuschauen, wie die für Neujahr traditionellen Süßspeisen zubereitet werden. Gestern war es dann soweit. Pünktlich um 10 Uhr morgens war ich bei Somewhere Else und es ging los!

Eigentlich dachte ich ja, ich geh hin, mach ein paar Fotos und das war's dann. Aber es kam ganz anders. Denn ich war sofort in die Herstellung von Khanom Thian (Kerzen-Süßigkeit, wegen der Form) und Khanom Khäng (feste Süßigkeit) involviert. Von wegen zuschauen 😉

Der Teig muss lange geknetet werden, damit er
geschmeidig wird.



Das sieht so einfach aus, aber ich bin beim Versuch,
die Kerzen-Tütchen zu falten, kläglich gescheitert.


Gleich kocht das Wasser.
Die Khanom Thians werden eine Stunde
im Wasserdampf gegart.
Fertig!

Khanom Thian wurde in zwei Varianten zubereitet: Sai Wan (süße Füllung = Kokosnussraspeln und Palmzucker) und Sai Kem (pikante Füllung = gelbe Bohnen, Knoblauch, schwarzer Pfeffer). Bei den Khanom Thians mit süßer Füllung bestand der Teig aus Reismehl, das mit Wasser verknetet wurde, bei den Khanom Thians mit pikanter Füllung bestand der Teig aus Reismehl, das mit Palmzucker und Bohnenöl verknetet wurde. Der Teig hatte eine geschmeidige Konsistenz.

Da ich mich recht geschickt dabei anstellte, die Füllungen für die Khanom Thians in den Teigmantel zu hüllen, wurde es ein langer Tag: Bis 16 Uhr waren Khun Dthiu und ich beschäftigt, gelegentlich setzten sich andere Frauen aus der Großfamilie, die das Somewhere Else betreibt, zu uns und halfen ebenfalls mit. 

Die Zubereitung von Khanom Khäng war dann relativ einfach. Reismehl, Palmzucker und Wasser wurden mit Kokosnussraspeln zu einer halbflüssigen Masse verrührt. Diese wurde dann in Förmchen gefüllt, die aus Palmblättern zusammengetackert (!) waren und anschließend im Dampfkochtopf gegart.

Im Laufe des Tages, während Khun Dtiyu und ich fleißig arbeiteten, lud sie mich und meinen Mann Chang ein, doch am nächsten Morgen vorbeizukommen, um das Neue Jahr gebührend zu begrüßen. Um 9 Uhr sollte die Zeremonie beginnen, um 10 Uhr sollte es zu essen geben. Natürlich sagte ich nach Rücksprache mit Chang zu! Was dann am nächsten Morgen passierte, habe ich hier im 2. Teil über das diesjährige Chinese New Year beschrieben.

Mittwoch, 10. Februar 2021

Mal wieder: Strandtag!

Für gestern war angekündigt, dass es aufgrund von Wartungsarbeiten auf Koh Lanta von 8 bis 17 Uhr keinen Strom geben würde. Also kochten wir uns nach dem Aufstehen einen Kaffee auf dem Gasofen und machten uns anschließend auf den Weg zu Somewhere Else am Long Beach, denn ohne Ventilator kann man es bei uns im Haus nicht aushalten. (Klar haben wir auch Klimaanlage, die funktioniert aber bei Stromausfall auch nicht 😉. Spaß beiseite: Die nutzen wir nur sehr selten.)

Es war wieder einmal einer dieser Tage ... Januar und Februar sind hier auf Lanta sowieso die besten Monate des Jahres.

Bei Somewhere Else

Und gleich daneben: Funky Fish


Dieser lange menschenleere Strand, das klare Wasser! So schön! Und so traurig!!! Eigentlich müssten jetzt alle Resorts und Restaurants voll sein, aber mehr als 50% sind inselweit geschlossen. Denn wenn kaum Touristen ins Land kommen, gibt es keinen Grund zu öffnen. Zum Vergleich: Derzeit kommen im Monat ca. 250 - 350 Touristen ins Land, normalerweise sind es um diese Jahreszeit ca. 3,5 Millionen. 

 Blick aus der Suun bei Somewhere Else
 

Im Laufe des Tages gesellte sich noch ein Ehepaar mit 2 Kindern zu uns. Sie ist Farang, er Thai, und gemeinsam betreiben sie am Long Beach ein Guest House, das aber derzeit auch geschlossen ist. Die Frau meinte lachend: "Schau dir das an! Es ist so schön! Dabei sind wir ja auch Opfer von Corona, aber wie soll man sich bei dem Anblick als Opfer fühlen? Dieses Jahr haben wir endlich mal Zeit, zusammen mit den Kindern den Strand zu genießen." 

Ich finde diese Einstellung großartig.  


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