Nostalgie

Gestern haben wir uns mit alten Bekannten zum Abendessen in Saarbrücken getroffen. Der ganze Abend stand für mich unter dem Zeichen der Nostalgie. Angefangen mit den Bekannten, die wir trafen: Ehemalige Arbeitskollegen von mir aus der Kölner Zeit, die beruflich in Saarbrücken zu tun hatten und zu denen ich über Facebook wieder in Kontakt gekommen war. Wir nutzten die Gelegenheit zu einem Wiedersehen.

Dann der Weg nach Saarbrücken, den wir mit der Bahn zurücklegten, da wir beide ein Glas Wein trinken wollten: Ich kann mich gut erinnern, wie ich diese Strecke während der Schulzeit täglich fuhr, damals mit dem Bus. 

Auf dem Rückweg schließlich, es war einigermaßen kühl geworden und ich trug eine leichte Jacke auf dem Weg von der Haltestelle nach Hause, erinnerte ich mich auch daran, wie ich als Teenager abends im Sommer aus „der Stadt“ kam und ebenfalls gegen die nächtliche Kühle eine leichte Jacke aus Lederimitat trug, die damals mein Lieblingskleidungsstück war! 

Und ich kann mich gut an das Gefühl des Mädchens erinnern, das ich damals war, dass ich irgendwie immer außen vor war, nicht wirklich dazu gehörte, nicht hierher gehörte, weg und in die Welt hinaus wollte. Dieses Gefühl, irgendwie nicht am richtigen Ort zu sein, hatte ich gestern auch. Bitte nicht falsch verstehen: Der Abend war wirklich gelungen, wir hatten uns viel zu erzählen, das Essen war lecker, die Stimmung super und wir werden das Treffen bei Gelegenheit unbedingt wiederholen. Es geht um diese unterschwelligen Schwingungen, die man nicht greifen kann, an nichts Konkretem fest machen kann. Vielleicht war es ja nur das Heimweh nach Thailand … 

Am Wochenende fahren wir nach Essen und danach nach Bonn, um Freunde zu besuchen. Ich bin gespannt, ob ich auch da dieses merkwürdige Gefühl haben werde.

Ach, ganz und gar nicht nostalgisch sind übrigens die Preise für das Benutzen der Saarbahn: 3,40 Euro für den Einzelfahrschein pro Strecke! Ganz schön happig!