Hier findet ihr Informationen, Beobachtungen, Tipps von meiner Zeit in Thailand (Koh Lanta) und den von mir unternommenen Reisen. Mein Reisetagebuch und Reiseblog! Falls ihr Fragen habt, werde ich diese gerne beantworten. / Here you find information, observations and tips from my stay in Thailand and from the journeys I made. If you have any questions I am more than willing to answer them.

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Mittwoch, 15. April 2020

Unser Alltag auf Koh Lanta zu Corona-Zeiten


Koh Lanta ist von der Außenwelt abgeschottet, man kann die Insel zwar noch verlassen, wenn man z.B. zum Arzt aufs Festland muss oder einen Flug von Krabi nach Bangkok gebucht hat, aber zurück auf die Insel zu kommen ist nur mit entsprechenden Papieren möglich (Nachweis, dass man auf Lanta lebt oder arbeitet, Gesundheitszeugnis).

Vor weniger als einem Monat ging das Leben auf der Insel
noch seinen normalen Gang.
Die Märkte haben von 4 bis 11 Uhr, die "essentiellen" Geschäfte haben von 5 bis 12 Uhr geöffnet. Danach ist es Restaurants noch bis 20 Uhr gestattet, Take Away oder Lieferungen anzubieten. Ab 22 Uhr ist Ausgangssperre.

Man kann nur noch mit "gutem Grund" von einem Unterbezirk zum nächsten (Koh Lanta hat 5 Bezirke und 37 Unterbezirke). Arbeitskräfte von Lanta Noy, die kleinere Nachbarinsel, dürfen die Brücke nach Lanta Yai nicht mehr passieren, denn Saladan und Lanta Noy sind unterschiedliche Bezirke. (Da alle Hotels auf Lanta Yai, mit Ausnahme der 4 Quarantäne-Hotels, geschlossen sind und die meisten Pendler in Hotels arbeiten / gearbeitet haben, spielt das eine eher untergeordnete Rolle.) Straßensperren sorgen dafür, dass diese Regeln eingehalten werden.

2 von den 5 Distrikten/Bezirken Lantas
liegen auf dem Festland.
"Social Distancing" ist das Schlagwort, und Farangs sollen möglichst zu Hause bleiben.

Wie wirkt sich das auf unser tagtägliches Leben aus?

Ehrlich? Nicht so sehr ...

Wir führen ja sowieso auch in "normalen" Zeiten ein eher beschauliches Leben in unserem "Mikrokosmos" am Long Beach, mit gelegentlichen Abstechern nach Saladan um einzukaufen oder am Pier einen Sundowner zu genießen oder indisch essen zu gehen.

Der Vormittag ist allerdings hektischer geworden:

Nach dem Aufstehen und der ersten Tasse Tee springe ich erst einmal unter die Dusche, statt den Computer einzuschalten oder mit meinem Frühsport zu beginnen (insgesamt 3 x die Woche 😏). Denn alle Besorgungen müssen ja vor 12 Uhr erledigt werden.

Ich frage Chang, was er zum Abendessen möchte, überlege, auf was ich heute Appetit habe, dann nehme ich meinen Henkelmann, meine Einkaufstüte, Pass (es ist verpflichtend, den Pass im Original jederzeit mit sich zu führen), Handy und Geld, setze meine Maske auf und laufe zur Straße.

Mein erster Gang führt mich zu Krua Kritsana. Dort deponiere ich den Henkelmann, bestelle das Abendessen, zahle und gehe auf die andere Straßenseite, um im Ran Lung Tat die täglichen Besorgungen zu machen. Meist sind es nur Eiswürfel - wir haben, seit wir jeden Abend zu Hause essen und auch tagsüber mehr Zeit zu Hause verbringen, einen enormen Bedarf an Eiswürfeln! Mal ein Stück Seife, eine Packung Saft, eine Tafel Schokolade, ... (Es gibt übrigens keine Engpässe bei Toilettenpapier, aber bei Milch!) Anschließend ist es Zeit fürs Frühstück.

Zwischendurch spielen wir mit den Hunden.
Wenn sie nicht gerade schlafen 😀
Mittwochs backt Ina aus der Deutschen Bäckerei (Nang Sabai) frisches Brot. Deshalb ist Mittwoch ein besonderer Tag: Ein befreundeter Thai bringt einen von uns * mit dem Pick-Up-Taxi vor 9 Uhr morgens nach Saladan zum Lanta Mart, wo wir Dinge erstehen, die es im Ran Lung Tat nicht gibt (Wurst, Käse, Milch, Kaffee für unsere Maschine) und dann wird bei Ina auf dem Nachhauseweg ein Zwischenstopp eingelegt, um ein Brot zu kaufen. Da die Straßensperren erst ab 10 Uhr morgens bemannt sind, ist es entspannter, vor 10 Uhr wieder zu Hause zu sein und so sich dem Stress einer Befragung erst gar nicht auszusetzen. **

Nachmittags sitzen wir am Computer, telefonieren mit Freunden, lesen, und ich gehe mindestens jeden zweiten Tag nach 16 Uhr, wenn es nicht mehr so heiß ist, zum Strand. Da am Long Beach keines der Quarantäne-Hotels liegt, ist es dort fast menschenleer. Zwar soll man auch am Strand eine Maske tragen, aber zum Schwimmen nehme ich sie ab 😉


Danach springe ich noch einmal unter die Dusche und kurz vor 19 Uhr bringt Fuuk, der Sohn von Kritsana, unser Abendessen vorbei. Nach dem Abwasch schalten wir den Fernseher ein: In der Woche schauen wir uns die ein oder andere Episode einer Serie an, am Wochenende gucken wir Filme (sonntags meistens "Tatort" 👍).

Abendessen aus dem Henkelmann
Vor Corona gingen wir regelmäßig zum Sonnenuntergang an den Strand und gegessen wurde in den umliegenden Restaurants (am häufigsten - natürlich - bei Krua Kritsana). Das fehlt uns schon. Sogar sehr. Aber die Zeiten werden sich auch wieder ändern. Bis dahin halten wir uns an die Regeln: Stay home, stay safe, save lives!


* Pro Haushalt soll nur eine Person zum Einkaufen das Haus verlassen.

** Wir haben für unser Leben auf der Insel uns gegen Motorrad oder Auto entschieden. (Hier geht es zu meinem Post mit der Begründung für diese Entscheidung.) Was wir nicht zu Fuß erledigen können, erledigen wir per Tuk Tuk. Den wöchentlichen Einkaufstripp nach Saladan machen wir gewöhnlich zu Fuß.

+++ Edit +++

Seit dem 19. April können die "essentiellen" Geschäfte wieder bis 22 Uhr geöffnet haben. Diese spezielle Maßnahme (Öffnungszeiten von 5 - 12 Uhr) wurde auf Koh Lanta erlassen, um während Songkran die Straßen frei zu haben. Die Feierlichkeiten zu Songkran wurden - wie berichtet - in den Juli 2020 verschoben.



2 Kommentare:

  1. «Vor Corona gingen wir regelmäßig zum Sonnenuntergang an den Strand und gegessen wurde in den umliegenden Restaurants (am häufigsten - natürlich - bei Krua Kritsana). Das fehlt uns schon. Sogar sehr. Aber die Zeiten werden sich auch wieder ändern. Bis dahin halten wir uns an die Regeln: Stay home, stay safe, save lives!«

    Das ist bei uns auf der Insel Usedom tatsächlich ein wenig anders. Mecklenburg Vorpommern ist das Bundesland mit den wenigsten Infizierten – gerade mal 660 Menschen. Raus gehen durften wir bisher maximal zu Zweit. Seit gestern dürfen so gar die Büdchen am Strand wieder Gäste relativ normal bedienen. Unter freiem Himmel dürfen bis zu maximal 50 Personen zusammen kommen. Das rettet uns ein wenig jetzt, denn Usedom lebt tatsächlich nahezu ausschließlich vom Tourismus. Hotel, Ferienappartements, Campingplätze und Restaurants haben weiterhin das Nachsehen. Lange hält das hier keiner mehr finanziell durch. Die Kosten laufen ja weiter. Wir müssen Geld verdienen. Ich bin gespannt, wie sich das die nächsten zwei Wochen weiter entwickeln wird. Bleib gesund, liebe Petra. Schön, Deine informativen Berichte verfolgen zu dürfen!

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  2. Liebe JayJay, danke für deinen Kommentar. Auch hier müss(t)en die Leute Geld verdienen, tatsächlich ist es so, dass der Staat an ca. 7 Mio. Bedürftige monatlich 5000 Baht zahlt, damit niemand verhungert! Ein Tropfen auf den heißen Stein ... Auf Lanta gibt es einige Initiativen, private, vom Tempel, auch von Farangs: An die ganz Armen werden Lunchboxen verteilt, denn nicht jede/r Bedürftige ist berechtigt, die staatliche Hilfe zu erhalten. Wir hoffen, dass es ab Mai wieder Lockerungen gibt und sich das Leben allmählich wieder normalisiert. Bleib gesund!

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